Die Küssnachter Rundfahrt

3603, Luzern-Küssnacht am Rigi-Luzern (SGV)

Die Küssnachter Rundfahrt ist ein kleiner Geheimtipp unter den Rundfahrten ab Luzern. Denn sie befördert nicht, wie auf den beiden anderen Hauptlinien nach Flüelen (3600) und Alpnachstad (3601) die grossen Menschenmengen. Trotzdem verkehren die Kurse während dem Sommerfahrplan drei mal täglich. Am Sonntag wird der Nachmittagskurs gar mit einem Dampfschiff geführt. An der Landungsbrücke Nummer warten die Schiffe der Küssnachter-Linie auf die Fahrgäste. Sobald alle an Bord sind,

schiebt die Mannschaft die Brücke zurück und löst die Seile. Nun kann die rund zwei Stündige Rundfahrt beginnen. Gemütlich tuckert das Kursschiff an den zahlreichen 5-Sterne Hotels vorbei, welche am Quai angesiedelt sind. Der erste Halt befindet sich wenig später beim Verkehrshaus der Schweiz. Ohne viel Zeit zu verlieren, steuert der Kapitän das Schiff in Richtung Kreuztrichter. Unterwegs passiert man das Bell Epoche Hotel Seeburg bevor man wenig später das märchenhafte Schloss Meggenhorn erreicht. Der prunkvolle Bau, der sich heute im Besitz der Gemeinde Meggen befindet, 

steht erhaben auf einer Landzunge. Nun befindet man sich im Kreuztrichter. Hier kommen alle vier Arme des Vierwaldstättersees zusammen. Vor einem liegt das Vitznauer Becken, rechts sieht man das Stansstader Becken mit dem Alpnachersee im Hintergrund und hinter einem liegt das Luzerner Seebecken. Die Reise führt nun aber in den vierten Seeteil, den Küssnachtersee. Je nach Kurs variiert nun die Linienführung. Während die Kurse 151 und 155 die Route Meggen-Merlischachen-Küssnacht a.R.-Greppen wählen,

fährt das Mittagsschiff ab Verkehrshaus ohne Halt nach Küssnacht. Widmen wir uns nun der oben genannten ersten Variante. So steuert der Kapitän die Station Meggen an. Unterwegs ergibt sich in Fahrtrichtung links Ausblick auf das eine oder andere "bescheidene" Anwesen. Der im Vergleich zum restlichen Kanton Luzern sehr tiefe Steuerfuss macht die Gemeinde besonders für reiche Leute attraktiv.  So war zum Beispiel der Milliardär Marc Rich, bis zu seinem Tod 2013 in Meggen wohnhaft. Heute leben offiziell noch zwei weitere Milliardäre an der "Goldküste" des Vierwaldstättersees. 

Nach dem kurzen Halt bei der Station Meggen tuckert das Kursschiff an weiteren prunkvollen Bauten vorbei. Besonders zu erwähnen sind dabei das Schloss Neuhabsburg sowie die Saint Charles Hall. Wenig später prägt dann jedoch die Landwirtschaft wieder das Uferbild. Unterwegs wird die Kantonsgrenze zum Kanton Schwyz passiert. Der erste Halt im Urkanton befindet sich wenig später in Merlischachen. Anschliessend verengt sich der Küssnachtersee und der nördlichste Punkt der Reise kommt bereits in Sicht.

Nach rund einer Stunde legt das Schiff in Küssnacht am Rigi an. Wie es der Ortsnamen schon verrät, liegt das Dorf am Fusse der 1`798 Meter hohen Rigi, welche auch als Königin der Berge bezeichnet wird. Auf einem Höhenplatteau unterhalb des Kulmes befindet sich die Seebodenalp, welche mit einer Seilbahn sowie einer Fahrstrasse ab Küssnacht erreichbar ist. Ein wenig ausserhalb des Dorfkerns lieg die historische Hohle Gasse. Hier soll Wilhelm Tell nach seiner sagen umwobenen Flucht im Urnersee auf den Landvogt Gessler gelauert haben, 

um ihn dann mit einem Schuss aus der Armbrust zu erschiessen.  Zurück in die Gegenwart. Nach einer kurzen Pause signalisiert ein Pfiff die Weiterfahrt. Die Reise führt  zurück in Richtung Luzern. Doch nun schippert das Kursschiff am anderen Ufer entlang zur Ortschaft Greppen, welche bereits wieder zum Kanton Luzern gehört. Nun unterscheidet sich die Linienführung wieder je nach Kurs. Entweder fährt das Schiff quer über den See um Meggen noch einmal zu bedienen, oder es bleibt dem Ufer treu und verkehrt bis ins Vitznauer-Becken nach Hertenstein. 

Anschliessend geht es durch den "Chrüztrechter"  wieder in Richtung Seebecken. Auf der linken Seite kann man nun gut den Luzerner Hausberg erkennen, den 2`132 Meter hohen Pilatus. Dieser ist ab Kriens mit einer Gondelbahn sowie während den Sommermonaten mit der steilsten Zahnradbahn der Welt ab Alpnachstad erreichbar. Weiter zieht nun das Richard Wagner Museum an einem vorbei, welches sich ein wenig versteckt hinter den markanten Pappeln befindet. In diesem traumhaften Anwesen lebte der deutsche Dichter und Komponist während einigen Jahren zusammen mit seiner zweiten Frau Cosima. 

Nach knapp zwei Stunden ist dann bereits wieder die Leuchtenstadt Luzern in Sicht. Bevor das Schiff am Bahnhofsquai anlegt, zieht die stattliche Werft der SGV an einem vorbei. Hier wird  die gesamte Flotte inklusive den fünf nostalgischen Raddampfern gehegt und gepflegt. Wenig später legt das Kurschiff vor dem Kultur und Kongresszentrum Luzern, kurz KKL an. Nun heisst es Endstation und alles aussteigen. Wer noch nicht genug vom herrlichen Vierwaldstättersee hat, kann natürlich noch eine weiter Rundfahrt unternehmen.